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Zweigleisiger Ausbau der Bahn im Siegtal

– Fluch, Segen oder nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Die Eitorfer CDU befasst sich derzeit intensiv mit der Planung zum Zielnetz 2040 des Landes NRW. Dieses stellt den ganzheitlichen und integralen Infrastrukturplan für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in NRW dar. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden direkte Auswirkungen auf eine mögliche Verbesserung des Takt- und Linienangebotes in unserer Region haben. Dies gilt es in alle Überlegungen einzubeziehen, damit wir zu einem guten und realistischen Ergebnis gelangen.

In den letzten Wochen hat die Diskussion um den zweigleisigen Ausbau der Siegstrecke im Zusammenhang mit der Bestandssanierung 2026 / 2027 sprichwörtlich an Fahrt aufgenommen. Dabei wird offenbar bewusst der Eindruck vermittelt, dass sich die kommenden Bauvorhaben „mal eben“ mit der Wiederherstellung der Zweigleisigkeit kombinieren ließen. Das ist jedoch nicht der Fall. Für die Zweigleisigkeit ist ein mehrjähriges Planfeststellungsverfahren notwendig und sofortige Finanzierbarkeit ist mehr als ungewiss. Doch wozu dient das vorhin genannte Zielnetz 2040 überhaupt?

Die Zielnetze bilden das Angebot von Verbindungen und Takten in der Zukunft ab. Beide Konzeptionen sind dabei konsequent auf die erwarteten Bedarfe der Fahrgäste ausgerichtet. Kurz und prägnant bedeutet dies bei der Entwicklung:

Zunächst den Idealfahrplan aufstellen, dann die benötigte Infrastruktur ableiten! Und nicht andersherum!

Das Vorgehen der fahrplanbasierten Infrastrukturentwicklung wurde so bereits beim Deutschlandtakt angewendet, die NRW-Planungen sind mit den bundesweiten Anstrengungen vereinbar und kompatibel.

Der Idealfahrplan sieht in Summe fünf Linien nach Eitorf vor. Dafür setzen auch wir uns als CDU Eitorf ein und begrüßen es, dass das Land NRW unter unserem Ministerpräsidenten Hendrik Wüst in der vergangenen Woche eine entsprechende Kooperationsvereinbarung mit der DB geschlossen hat. Hierin ist beispielsweise der Engpass Troisdorf als Maßnahme namentlich genannt. Bevor wir ungeprüft für den zweigleisigen Ausbau sind, wollen wir zunächst schauen, was notwendig ist. Ein zielloser Ausbau verbietet sich nach Auffassung der Eitorfer CDU. Anstatt mit leichtfertigen Wahlkampfparolen für die vermeintliche einfache Lösung eines schnellen zweigleisigen Ausbaus auf Stimmenfang zu gehen, setzen wir uns für eine wirkliche Verbesserung des SPNV ein.

Jessica Jacob, Eitorfs engagierte Bürgermeisterkandidatin, bewertet die Lage gewohnt sachlich und fachlich fundiert:

„Wir müssen den Bürgern reinen Wein einschenken. Wenn aus dem Idealfahrplan 2040 die Notwendigkeit zum vorgezogenen zweigleisigen Ausbau der Siegstrecke verlässlich zu erkennen ist, müssen wir die Situation neu bewerten, aber auch die Auswirkungen vor Ort sehr genau prüfen. Der Bundesverkehrswegeplan sieht den Ausbau ausdrücklich für den Güterverkehr vor. Die Bahn priorisiert aktuell Sanierungen und Grundinstandsetzungen, neue Projekte stehen nicht auf der Agenda. Umso wichtiger ist es, Entscheidungen nicht aus einem Wunsch heraus zu treffen, sondern die möglichen Auswirkungen – etwa auf Lärmbelastung, Taktung und Lebensqualität – genau abzuwägen. Denn der Ausbau birgt das reale Risiko zusätzlichen Güterverkehrs – mit entsprechenden Belastungen für die Menschen vor Ort. Ich setze mich dafür ein, faktenbasiert und ganzheitlich die Konsequenzen zu bewerten, bevor sich für einen zeitlich vorgezogenen Ausbau eingesetzt wird.“

„Um einer Legendenbildung vorzubeugen: Mit Ihren emotionalisierten Forderungen nach einem sofortigen zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke im Siegtal streuen die SPD im Kreis und Bürgermeister Viehof den Eitorfer Bürgern wissentlich Sand in die Augen. Es ist ein billiges und durchsichtiges Wahlkampfmanöver. Schade, dass sich die Gegenseite nicht auf harte Fakten stützt“, wird Eitorfs CDU-Fraktionschef Toni Strausfeld deutlich.

Die SPD im Rhein-Sieg-Kreis und Eitorfs Bürgermeister beschreiten auf dem Rücken der Bürger und auf Kosten der Natur einen Irrweg. Planungshorizonte, welche mit dem Zielnetz 2040 bis weit in die Mitte des 21. Jahrhunderts reichen, werden ausgerechnet zwei Monate vor der Wahl für Stimmenfang heruntergebrochen.

„Ich rufe alle maßgeblich Beteiligten auf, im Interesse der Region und ihrer Menschen das Wahlkampfgetöse schnell zu beenden und auf eine vernünftige Sachebene zurückzukehren. Alles andere wäre mehr als fahrlässig“, so Strausfeld abschließend.

Fazit: Die CDU Eitorf wird sich weiterhin dafür stark machen, dass die Belange unserer Bürger und der Region sowie der Natur im Mittelpunkt stehen. Wir fordern eine sachliche und auf Fakten basierende Diskussion über die Zukunft der Bahn im Siegtal und stehen dafür jederzeit zur Verfügung.

Es ist Zeit für eine sachliche und fundierte Verkehrs- und Infrastrukturpolitik in unserer Region! Und dafür stehen Jessica Jacob und die Eitorfer CDU!